Zumindest nachrichtentechnisch ist die Kontroverse rund um das Unternehmen Wiesenhof und der Tierschutzaktion von PETA fast schon wieder ein alter Hut. Es soll sogar Todesdrohungen gegeben haben;-) Also gegen Menschen, denn bei den Hühnern bleibt es schließlich nicht bei der Drohung. PETA hatte aufgedeckt, wie sich ein paar liebe Menschen, ganz in weiss gekleidet, liebvoll um Hühner kümmerten (YT).
So ganz konnte sich PETA auch in diesem Video nicht von seinem Tierschutz-Ursprung trennen, Fokus auf „Haltungsbedingungen“ et al, aber immerhin kommt man im Fazit doch auf den Punkt, zumindest was das „Fleisch“ betrifft – die Notwendigkeit veganer Ernährung wird erwähnt. Ein Umschwung, der vermutlich nicht zuletzt auch durch die massive Kritik an PETA aus Tierrechtskreisen motiviert wurde. Andere Tierschutzorganisationen bleiben dagegen beim Bewährten und fordern das liebevollere Totkuscheln und plüschigere Gefangenhaltungsbedingungen. Tierrechtler dagegen werden konkret und richten ihr Anliegen direkt an die Konsumenten, die das Massaker schließlich verursachen. Veganismus heißt das Zauberwort, und darunter vor allem die vegane Ernährung.
Wiesenhof, ein Unternehmen der PHW-Gruppe ist sehr profitabel, welches einer legalen Tätigkeit nachgeht die von Konsumenten getragen wird. Jährlich werden legal Hühner im dreistelligen Millionenbereich getötet, von Wiesenhof alleine, und da Champignons Dung benötigen, ist davon auszugehen dass wirklich alles umgesetzt wird, was die Tiere her“geben“
Eine zentrale Person bei Wiesenhof ist Herr Paul-Heinz Wesjohann, Senior-Chef bei PHW und Gründer von Wiesenhof. Wenn, und nur wenn – dies ist ein Gedankenspiel – morgen rückwirkend die vermeidbare Tötung von Tierpersonen, z. B. zu Nahrungszwecken, unter Strafe gestellt werden würde, mit was für einer Anklage dürfte Herr Wesjohann dann rechnen?
Die Zahl der Verantwortlichkeit ist ca. 270 Millionen „Stück“ pro Jahr. Selbst wenn wir einmal auf 250 Millionen abrunden, und mit 20 Jahren multiplizieren, dann landen wir bei 5 Milliarden. Zum Vergleich: In seiner gesamten evolutionären Existenz starben an allen Todesursachen ca. 40 Milliarden Menschen. Also seit Anbeginn der Menschheit.
Auf einem anderen Planeten, dessen Zivilisation unserer sozialen Evolution 500 Jahre voraus ist, wäre Herr Wesjohann ein schrecklicher Mann.
Nicht so bei uns zuhause auf der Erde.
Dank eines aufmerksamen Lesers von Veganes Auge, Moglee, wissen wir, dass Herr Wesjohan Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist:
Unter anderem (und jetzt hinsetzen) unter folgender Begründung: “Weil in seiner “Geflügelschlachterei” bereits seit 1995 ein integriertes System mit lückenlosem Herkunftsnachweis im Bereich der Geflügelwirtschaft angewendet werde”.
Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen. Veganes Auge beglückwünscht Herrn Wesjohan zu dieser außerordentlichen Leistung. Ein Hoch auf die Effizienz! Ein Hoch auf diese Gegenwart.
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Ava Odoemena
(n. verantw. f. Werbeeinblendungen)
Schlagwörter: Aktivismus, Eier, Essstörung, Ethik, Fleisch, Gegenwart, Megafail, Qualprofiteure, Tierausbeuter, Tierrechte, totgekuschelt, vegan, veganes auge, zum Kotzen
20. Februar 2010 um 18:09 |
Oder mit Martin Luther King, Jr.:
Dabei hat man sich damals die Effizienz übrigens bei der Tiermordindustrie abgeschaut. Für die Ingenieure war da sicher auch so mancher Orden drin …
20. Februar 2010 um 19:36 |
Ich dachte immer industrielle Tierausbeutung wäre erst nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt worden, allerdings habe ich mich bis jetzt noch nicht mit der Materie beschäftigt. Und die Nazis haben sich strukturell was bei den Tierausbeutern abgeguckt sagst du? Gibts dazu Quellen oder zumindest Buchtips?
21. Februar 2010 um 10:32 |
Ich habe mich ebenfalls nicht explizit mit dem Thema beschäftigt, das zwar technologiehistorisch interessant sein mag, aber eben nicht tierrechtsrelevant genug ist.
Nach meinem Wissensstand begann die industrielle Tötung und Verarbeitung von Nichtmenschen um ca. 1900 mit Zentrum in Chicago (
).
Die Systematisierung von Erzeugung, Zucht, Mast und Haltung allgemein scheint sich hingegen erst in der 1950er Jahren durchgesetzt zu haben.
Bücher waren bei mir Sincair, Upton: Jungle und Patterson, Charles: Eternal Treblinka.
Auch Henry Fords Einführung des Fließbands in Automobilfabriken (1913) lässt sich auf die Tierverarbeitungskonzept zurückführen (Quelle):
21. Februar 2010 um 10:34 |
Danke, sehr interessant!
21. Februar 2010 um 10:35 |
Hier der untergeganene Link zum Bild.
23. Februar 2010 um 10:30 |
Geflügelzüchter News.
Tierschützer, die Tierausbeuterlobby der Geflügelzüchtervereinigung und Landwirtschaftsministerin Aigner sehen sich einen Schritt weiter in Richtung artgerechte Tierausbeutung. Doch ausgerechnet das erzkonservative, katholische Polen macht ihnen dabei einen Strich durch die Rechnung:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Kaefighaltung-Polen-Legehuehner;art271,3035762
13. März 2010 um 02:59 |
Das Buch von Patterson ist auch auf deutsch erschienen-
Patterson: „Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka – Über die Ursprünge des industrialisierten Tötens“ Zweitausendeinsverlag- zu beziehen u.a. auch über veganbasics.
Die Nazis sind sogar in die USA gereist und haben sich dort vor Ort die Tötungsmaschinerie abgeschaut. Das Buch ist sehr zu empfehlen.
15. Mai 2010 um 17:02 |
[…] noch mehr Geld [] zu verdienen. Für ganz herausragend sittlichen Umgang ist auch schon mal ein Bundesverdienstkreuz drin. Und leider bleiben die beiden Kaninchen nicht die einzigen Wirbeltiere, mit deren Ermordung […]
4. Juli 2013 um 22:41 |
[…] noch mehr Geld [] zu verdienen. Für ganz herausragend sittlichen Umgang ist auch schon mal ein Bundesverdienstkreuz drin. Und leider bleiben die beiden Kaninchen nicht die einzigen Wirbeltiere, mit deren Ermordung […]